Dachsbau-Tautenhain.de
Website & Fotografie (2022)
Madlen und ich kennen uns seit der Gymnasialzeit. Zum Zeitpunkt des Schreibens (Ende 2022) sind das siebzehn Jahre. Verrückt, denn das entspricht mehr als der Hälfte meines Lebens. In der Schulzeit war ich gar in sie verliebt. Harte Teenager-Zeiten! Mit der Zeit wuchs eine innige Freundschaft, die uns bis jetzt verbindet. Ich schätze mich glücklich, sie als eine meiner engsten Freunde in meinem Leben wissen zu dürfen.
Nicht nur ich wagte einen beruflichen Neuanfang, sondern auch Madlen. Sie wählte jedoch keinen autodidaktischen Quereinstieg, sondern ein Zweitstudium. Psychologie. In den letzten Jahren entdeckte sie parallel dazu Yoga für sich und begann zusätzlich eine Ausbildung zur Yogalehrerin. Hut ab.
Während sie bei Unisport-Kursen Erfahrung sammelte, festigte sich ihr Traum, früher oder später etwas Eigenes aufbauen zu wollen. In Tautenhain ergab sich die Möglichkeit, in den Dachsbau einzuziehen und dort ihren Traum zu verwirklichen. Fesch und zeitgenössisch ausgedrückt: Madlen wollte gründen. Nicht nur dort ihr neues Zuhause zu finden, sondern ebenfalls ihre Fähigkeiten und Interessen an Ort und Stelle zu bündeln und Leidenschaft zum Beruf machen.
Mit den Worten, sie könne sich nur bei uns vorstellen, das Design vom Dachsbau konzipieren und ihre Website bauen zu lassen, kam sie auf Julia und mich zu. Was uns beide ehrte. Ein Projekt im freundschaftlichen Kontext umgesetzt, erfordert eine klare Linie, um die Grenze zwischen eben jener Freundschaft sowie Arbeit zu wahren. Ich bin froh, dass wir das geschafft haben.
Erste Schritte: Design
So wie eine Repository ohne deskriptivem Emoticon kein Projekt darstellen kann (Spaß), können Julia und ich erst richtig loslegen, wenn wir ein Projekt farblich fühlen können. Dazu nahmen wir kurzerhand Color Claim her, einer Kollektion von Farbpaletten. Das Projekt wurde 2012 von Tobias van Schneider mit dem Ziel erdacht, Farben für seine zukünftigen Projekte zu sammeln und zu kombinieren. Eine bestimmte Farbklaviatur lachte uns einstimmig an, sodass wir sie von der Website lösten und die Farbabstufungen mit Tailwind Shades generierten.
Im nächsten Schritt begaben wir uns auf die Suche nach Inspiration für visuelle Bausteine. Die Site of the Day von Typewolf bietet mannigfaltige Optionen, von denen wir uns lose inspirieren ließen. Gleichzeitig hielten wir nach Schriftarten Ausschau, die nicht schon 100 Mal gesehen wurden. Am glücklichsten bin ich mit der Überschriften-Font Henrietta. Wie ästhetisch sie einfach ist!
Illustration
Ich kann nicht zeichnen. Glücklicherweise muss ich es auch nicht, denn ich durfte Julia (@mum.mal.mini) für das Projekt an meiner Seite wissen. Sie zeichnet warmherzig und kann sich auf verschiedene Stile einlassen. Nach ein paar Testzeichnungen entstanden die Illustrationen für die Website – vom abstrahierten Vierseitenhofe bis zum in der unteren rechten Bildschirmecke liegenden Dachs. So süß!
Technische Umsetzung: Prototyp für Kirby-Integration mit Nuxt
Von Beginn an setzte ich mir nicht nur in den Kopf, eine schöne Website konzipieren, sondern auch architektonisch etwas Neues schaffen zu wollen. Soll heißen das Frontend mit Nuxt umzusetzen sowie Kirby als Backend headless zu nutzen. Es kitzelte mir in den Fingern, eine Best-Practice-Lösung zu bauen, da es keine gab. Die Website war also gleichzeitig ein Prototyp.
Prinzipiell wirbt die Kirby-Website damit, „headless“-bereit zu sein, doch in der Realität ist es etwas aufwändiger, eine Instanz headless aufzusetzen. Ich schuf daher im ersten Schritt den kirby-headless-starter, ein Starterkit für Kirby, welches in erster Linie für den Headless-Gebrauch zugeschnitten ist. Features sind unter anderem Support für Bearer-Token-Authentifikation (was Kirby standardmäßig nicht unterstützt) sowie CORS-Handling.
Im Anschluss begann ich ein Modul für Nuxt zu schreiben, mit welchem über die Kirby Query Language (KQL) Daten aus dem Frontend via Queries vom Backend angefragt werden können. Über ein paar Monate hinweg entstand nuxt-kql, auf welches ich stolz bin.
Fotografie
Kein Produkt kommt ohne Verpackung aus. Um die einzelnen Sparten des Dachsbaus greifbar zu machen, braucht es Content für das Auge. Den erstellten wir im Rahmen eines Fotoshootings. Als Model standen anderem Julia und Madlen vor der Kamera.
Für andere Fotoaufträge leihe ich mir meistens ein Sony G-Master-Objektiv aus. Im Rahmen des Freundschaftsauftrags wollte ich jedoch die Leihgebühr nicht bezahlen und freute mich gleichzeitig auf die Herausforderung, mit meinem TTArtisan 50mm f1.4 manuell zu fokussieren. Alle sind mit den entstandenen Schnappschüssen zufrieden. Gar nicht selbstverständlich.
Quellcode
Da das Projekt komplett ehrenamtlich entstand und indirekt auch die Fähigkeiten von nuxt-kql zeigen soll, kannst du gerne den Code inspizieren.
Der Code steht unter MIT-Lizenz, Texte und Bilder sind lizenziert unter CC BY-NC-SA 4.0.